Alles gut gelaufen
Du kannst nicht in Pakistan bleiben, habe sein Vater zu ihm gesagt, erzählt Asim Gujjar. Grund waren die andauernden Clanfeindseligkeiten, denen sich die Familie im Heimatland ausgesetzt sah. Die Großfamilie, zu der seinerzeit acht Geschwister zählten, betrieb dort Landwirtschaft. „Wir waren angesehene Leute“, erinnert sich Asim.
Die Islamische Republik Pakistan ist geplagt von Armut, religiösen Konflikten, Korruption und Terrorismus. Das Land mit einer Bevölkerung von knapp 220 Millionen Menschen ist einer der ärmsten und am wenigsten entwickelten Staaten Asiens. Im äußersten Norden Pakistans treffen mit dem Hindukusch, dem Karakorum und dem Himalaya die drei höchsten Gebirgszüge der Erde zusammen und schirmen das Land von Zentralasien ab.
Um den fortwährenden Streitigkeiten auszuweichen, floh Asim zunächst nach Griechenland, wo es ihm auch sehr gut gefiel.
„Ich hatte dort eine anständige Arbeit und ein solides Auskommen“,
berichtete er. Als Maler war er ein gefragter Mann und in der Landwirtschaft kannte er sich ohnehin bestens aus. Doch die verfeindeten Clans gaben keine Ruhe und verfolgten ihn bis nach Europa. Die Probleme begannen erneut und spitzten sich zu.
Und so musste er seine Flucht fortsetzen. Im August 2015 ist Asim nach einigen Turbulenzen in Deutschland angekommen.
Erste Station war ein Auffanglager in Eisenhüttenstadt. Es folgte ein Aufenthalt in Frankfurt/Oder. Von dort aus ging es nach Eberswalde, wo er im nahegelegenen Buckow bei Lichterfelde ein neues Zuhause fand. Die hier anfallenden landwirtschaftlichen Arbeiten kamen ihm sehr entgegen, war er doch in Pakistan als Farmer aufgewachsen.
Seit 2017 bekam er aufgrund seiner hervorragenden Leistungen als Hausmeister einen festen Arbeitsvertrag. Asim hat eine eigene Wohnung mit gemeinschaftlicher Küchennutzung und es gefällt ihm hier gut. „Die Menschen sind freundlich und ich möchte gern hier bleiben“, so sein Fazit. Nur eine Familie fehlt ihm noch.
Matthias Wagner